Als Entertainer macht Schlagerstar DJ Ötzi Party für zehntausende Menschen, geht aber selbst fast nie feiern.
Kaum vorstellbar bei einem Megastar, dessen Musik auf keiner guten Party fehlen darf. Gerry mag es aber eher ruhiger. «Ich versuche, meine Energie bei mir zu behalten», sagt Gerry Friedle alias DJ Ötzi. «Außerdem trinke ich keinen Alkohol», so der 50-jährige Österreicher im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Wien.
Die Abstinenz sei wohl auch eine Langzeitfolge seiner Erkrankungen in der Kindheit. Bis zum Alter von zwölf Jahren litt er nämlich unter epileptischen Anfällen. In seiner heute erschienenen Autobiografie «Lebensgefühl» beschreibt der gelernte Koch, wie der Schuldirektor ihn bei einem Anfall anmeckerte, er solle nicht den Unterricht stören und den Pausenclown spielen. «Man mied mich, man wich mir, dem Irren, aus.» Für ein Kind besonders schlimm. Gerry Friedle verfolgt das noch über Jahre.
Der Weg zum erfolgreichsten österreichischen Musikexport seit Falco war im Fall von DJ Ötzi («Anton aus Tirol», «Ein Stern, der deinen Namen trägt») in der Tat steinig. Die Liebe zu einer Frau endete dann auch noch in Schulden und Obdachlosigkeit. Friedle schlief im Freien und ging buchstäblich betteln. An Erfolg, wie er ihn heute genießt, damals überhaupt nicht zu denken!
Um eine neue Liebe zu erobern, wagte er sich dann aber auf eine Karaoke-Bühne – und entdeckte unter dem Beifall des Publikums sein Talent. Er wurde Österreichs bekanntester DJ – und schließlich gelang ihm mit dem «Anton» dann auch der Durchbruch – und zwar weltweit!
Heute – zwanzig Jahre danach- können wir uns DJ Ötzi aus keiner guten Schlagersendung im Fernsehen mehr wegdenken.
Im Radio gehört er fest zur Schlager Radio – Familie.
Umso schöner ist es, dass wir mit der Biografie nun einen noch besseren Einblick in den Menschen Gerry Friedle bekommen.
Das macht seine Texte, seine Musik, sein ganzes Wesen noch viel symphatischer als er eh schon wirkt.