Rund 700 Lieder stammen aus der Feder des Hamburger Kinderliedermachers Rolf Zuckowski. Zuletzt haben wir ihn mit seiner «Weihnachtsbäckerei» über die Feiertage rauf und runter gehört. Doch was kaum einer weiß: Seit einigen Jahren hat er kein Kinderlied mehr geschrieben. „Vor etwa sechs Jahren habe ich das Album «Bei uns in der Kita» geschrieben. Da besinge ich das Kitaleben auch mithilfe meiner Lieder. Ich zitiere mich selbst. Da kommt zum Beispiels Stups, der kleine Osterhase, zu Besuch“, sagte der 75-Jährige.
Warum er schon so lange keine Kinderlieder mehr geschrieben hat, könne er nicht genau sagen. „Das ist eine interessante Frage. Ich glaube, wir brauchen einen Psychologen dafür“, sage Zuckowski dazu mit einem Lachen und fügte ernsthaft hinzu: „Es gibt rund 600 bis 700 Lieder von mir. Ein Thema zu finden, das ich wirklich noch nicht besungen habe, ist schon nicht ganz leicht.“
Zudem nimmt er seine Lieder immer auch „an die Hand“ und erlebt etwas mit ihnen, wie er weiter sagte. „Ich habe sie produziert. Ich bin mit ihnen auf Tour gegangen, ins Fernsehen. Und diese Perspektive wird jetzt immer kürzer. Und ein Lied einfach nur so zu schreiben und es dann allein zu lassen? Das ist einfach nicht mein Ding. Und darum ist vielleicht der Ansporn auch kleiner.“ Aber wer weiß. Immerhin verdankt der Kinderliedermacher sein Talent seiner Mutter.
Sie habe immer sehr gerne gesungen, sagt der Hamburger der «Augsburger Allgemeinen». „Ohne ihr Zutun wäre ich wahrscheinlich nicht der komponierende Sänger geworden, der ich heute bin.“ Zuckowski erinnerte an seine Kindheit: „Es war Nachkriegszeit, das Geld war knapp, und wir wussten oft nicht, wie es weitergehen soll. Die singende Mama hat uns immer wieder ermutigt und aufgebaut.“
Mittlerweile aber hat sich die Kreativität des 75-Jährigen verlagert. Er arbeite sehr gern mit anderen zusammen. „Und dabei entstehen Dinge, die ich alleine nie machen könnte.“ Als Beispiele nennt er das Programm «Der kleine Tag» für das Hamburger Planetarium und ein multimediales Kinderbilderbuch mit seinen Liedern. Und wer weiß, das neue Jahr hat ja gerade erst angefangen. Vielleicht bringt 2023 dem Musiker und Komponisten ja am Ende doch eine Inspiration für neue Kinderlieder. Ein Knaller wäre es allemal.