Er ist eine lebende Legende, wandelnde Musikgeschichte und ein Künstler, der sich immer wieder neu erfindet: Nino de Angelo. Bekannt geworden mit dem unsterblichen Hit Jenseits von Eden, hat der Sänger eine beeindruckende musikalische Reise hinter sich. Von kommerziellen Anfängen über rockige Exkurse bis hin zur tiefgründigen Selbstreflexion – Nino de Angelo bleibt sich selbst treu, indem er sich konstant verändert.
Vom Schlageridol zum Rock-Liebhaber
Nino de Angelo und der Schlager? Eine Verbindung, die für viele Fans selbstverständlich erscheint, für den Künstler selbst jedoch nie prägend war. „Schlager hat mich tatsächlich nie geprägt. Geprägt hat mich die Rockmusik.“, so der Sänger im Interview zur Westdeutschen Zeitung. Vielmehr sieht er sich als leidenschaftlichen Rock-Liebhaber. Namen wie Ozzy Osbourne, Aerosmith oder Snow Patrol stehen auf seiner persönlichen Playlist weit oben. Dennoch schätzt er die Kraft tiefgründiger Musik – egal ob Rock oder Schlager. „Wenn es dich berührt, ist es genau richtig.“
Comeback mit Tiefgang – „Gesegnet und Verflucht“ als Meilenstein
Sein großes Comeback feierte Nino de Angelo mit dem Album Gesegnet und Verflucht. Ein Werk, das seine Karriere neu belebte und ihn als ernstzunehmenden Musiker etablierte. „Dieses Album hat mein Comeback ermöglicht.“ Besonders emotional ist der Song Zeit heilt keine Wunden – eine Ballade voller Schmerz, Reife und Wahrheit.
Das neue Album: Ein Spiegel der Seele
Sein aktuelles Album Irgendwann im Leben markiert einen weiteren Wendepunkt. Es ist ruhiger, autobiografischer und tiefgründiger denn je. Jeder Song trägt seine Handschrift, denn Nino de Angelo nimmt sich die Zeit, seine Musik zu perfektionieren. Im Interview sagt er, dass er sich jeden Titel drei- oder viermal anhört, „bis er sich wie eine zweite Haut anfühlt.“
Leben im Einklang mit der Musik
Die Musik ist nicht nur Beruf, sondern auch Lebensphilosophie. Entschleunigung und Selbstbestimmung prägen mittlerweile sein Leben. „Ich mache nur noch das, worauf ich Lust habe.“ Der Umzug aufs Land hat ihn geerdet, seine Lebensgefährtin Simone gibt ihm Halt. Materieller Reichtum interessiert ihn nicht mehr – der wahre Wert liegt für ihn in der Musik und im Moment. „Ich war reich, ich war pleite – ich habe alles durch.“
Musikalische Träume und ungebrochene Leidenschaft
Trotz jahrzehntelanger Karriere gibt es noch Träume: Ein R&B-Album im Stil von Amy Winehouse oder ein Swing-Projekt. Und dann wäre da noch der Wunsch nach einem Duett mit Christina Aguilera – oder vielleicht mit einem italienischen Idol wie Vasco Rossi oder Gianna Nannini. „Mit Jeff Lynne einen Song aufnehmen ist auch ein großer Traum und einmal Ozzy Osbourne persönlich kennenlernen.“ sagt er im Interview mit der Westdeutschen Zeitung.
Nino de Angelo ist kein Nostalgie-Künstler. Er ist ein Musiker, der nie stehen bleibt. Sein Lebensmotto? „Wenn du noch einmal angreifst, dann mach alles so, wie du es fühlst.“ Genau das macht ihn so einzigartig.