Quirlig, aufgeweckt und immer gut drauf – so präsentiert Andrea Kiewel den ZDF-Fernsehgarten. Immer sonntags sorgt die sympathische Fernsehmoderatorin bei einem Millionenpublikum für gute Laune. Die 55-Jährige ist nicht auf den Mund gefallen, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und man könnte meinen, dass sie kein Kind von Traurigkeit sei. Doch gerade ihre Kindheit hatte es besonders in sich, denn diese war geradezu dramatisch gewesen und von hartem Drill und Drogen geprägt.
Kiewel ist 1965 in Ost-Berlin geboren. Schon früh erkannte man damals ihr Talent als Schwimmerin und die DDR sucht händeringend nach Leistungssportlern, die für das Land bei Weltmeisterschaften und Olympia Medaillen holen sollten. Heute erinnert sie sich im Interview mit extratipp.com an diese bis heute unvergesslichen teils schrecklichen Zeiten. Sie litt unter den heftigen Drill der Trainer, denen sie trotz alledem vertraute. Denn Andrea Kiewel war ehrgeizig und wollte als Spitzensportlerin ganz groß rauskommen. „Ich wollte Olympiasiegerin werden“, so Andrea Kiewel über ihren großen Traum. Dafür nahm die Schlager-Moderatorin so einiges in Kauf – mit anfänglichem Erfolg.
Kiewel durfte ins National-Schwimm-Team der DDR. Doch diese Zeit sollte mit Abstand die härteste für den heutigen TV-Star werden, was sie auch in ihrer Biografie beschreibt. „Nie wieder im Leben bin ich so schlimm und so oft beschimpft und angebrüllt worden“, schildert Andrea Kiewel die harte Zeit in ihrer Biografie „Meist sonnig“. Damals zählten nur die Medaillen, die die Sportlerinnen für die DDR holen sollten. Diese Erfahrungen haben bleibende Spuren hinterlassen. „Nach den Trainingseinheiten reichte mir mein Trainer einen kleinen Plastikbecher mit ‚Vitamintabletten‘. Und einen Becher mit einer gelblichen Flüssigkeit“, berichtet Andrea Kiewel von dem unfreiwilligen Doping.
Andrea Kiewel war damals kein Einzelfall. Heute wird davon ausgegangen, dass alle Leistungsschwimmerinnen in der DDR mit 14 Jahren bereits mit Präparaten gedopt wurden, die teilweise zu schweren Folgeerkrankungen geführt haben.