Palmöl ist aus vielen verarbeiteten Lebensmitteln kaum mehr wegzudenken. Es steckt in Margarine, Schokoriegeln, Keksen, Brotaufstrichen und Tiefkühlprodukten. Doch obwohl das Öl für die Lebensmittelindustrie attraktiv ist – es ist preiswert, geschmacksneutral und sorgt für eine lange Haltbarkeit –, hat es für die menschliche Gesundheit erhebliche Nachteile.
Ein Dickmacher im Verborgenen
„Palmöl enthält einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Diese machen etwa die Hälfte der Fettsäuren in Palmöl aus. Ein übermäßiger Konsum gesättigter Fette kann zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, erhöht“, erklärt Schlager Radio-Ernährungsexpertin Daniela Kielkowski. Besonders problematisch: Palmöl werde häufig in stark verarbeiteten Lebensmitteln verwendet, die viele Menschen regelmäßig konsumieren. Dabei handle es sich oft um Produkte wie Chips, Kekse oder Fertiggerichte – allesamt Kalorienbomben, die auch das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen.
Darüber hinaus wird Palmöl häufig in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, um Produkte knusprig oder streichfähig zu machen. Viele dieser Lebensmittel enthalten hohe Mengen an Zucker und ungesunden Fetten, was den gesundheitlichen Effekt noch verschärft. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, die oft zu stark verarbeiteten Snacks greifen und damit früh mit dem übermäßigen Konsum von Palmöl in Berührung kommen.
Gesundheitliche Risiken
Neben dem hohen Fettgehalt gibt es noch weitere gesundheitliche Bedenken. Bei der Verarbeitung von Palmöl entstehen schädliche Substanzen wie 3-MCPD und Glycidyl-Fettsäureester, die als potenziell krebserregend gelten. Diese Verbindungen entstehen besonders bei hohen Temperaturen, wie sie beim Verarbeitungsprozess in der Lebensmittelherstellung oft vorkommen. Besonders alarmierend ist, dass diese Stoffe in vielen Lebensmitteln enthalten sind, die täglich verzehrt werden – etwa in Margarine oder Backwaren.
Die Suche nach Alternativen
Trotz dieser Risiken greifen viele Hersteller weiterhin zu Palmöl, da es billig und in großen Mengen verfügbar ist. Alternativen wie Sonnenblumen- oder Rapsöl sind oft teurer und verändern möglicherweise den Geschmack oder die Konsistenz des Produkts. Doch die Gesundheit sollte Vorrang haben: Verbraucher können beim Einkauf bewusst auf Produkte verzichten, die Palmöl enthalten, oder auf zertifizierte nachhaltige Palmöle (RSPO) achten. So lassen sich die negativen Auswirkungen auf den Körper zumindest begrenzen.
Insgesamt ist Palmöl in Lebensmitteln nicht nur ein stiller Dickmacher, sondern birgt auch langfristige Gesundheitsrisiken. Ein bewusster Konsum und die Suche nach gesünderen Alternativen sind dringend notwendig.