Für Schlagerstar Frank Schöbel spielt die Mauer zwischen Ost- und West-Berlin keine Rolle mehr. Doch der „Wie ein Stern“-Sänger erinnert sich im Schlager Radio-Interview noch genau an den Tag als am 13. August 1961 die Grenze zwischen beiden Teilen Berlins dichtgemacht wurde. „Ich war damals mit dem Fahrrad in Berlin-Treptow unterwegs. Ich kam gerade von einem Freund und auf dem Weg zu einer Rundfunkaufnahme wollte ich eine Abkürzung nehmen. Überall waren Panzersperren zu sehen“, erklärt Schöbel. „Plötzlich, als ich unter einer Brücke durchfuhr, schrien zwei bewaffnete Männer von oben „Hände hoch!““ Schöbel, damals schon ein bekannter Sänger, weiter: „Der eine von den Männern wollte ein Autogramm, der andere wollte mich einfach erschießen.“ Zum Glück sei aber alles noch einmal gut gegangen. Zwar habe man ihn und sein Fahrrad noch mit einem LKW auf die nächste Polizeiwache gebracht, kurz darauf aber wieder frei gelassen.
Heute, auf den Tag genau 60 Jahre danach, will der 78-Jährige nichts mehr von dieser Zeit wissen. „Das Thema Mauer interessiert mich nicht mehr“, sagt er und lässt die Vergangenheit hinter sich. Frank Schöbel schaut nach vorn und freut sich auf das was kommt. Der 20. August beispielsweise ist für den Künstler ein besonderer Tag. Denn dann tritt er seit langem endlich wieder vor Publikum auf – in Brandenburg an der Havel. Zuletzt hatte ihn die Zeit des Lockdowns hart getroffen. Bühnenauftritte waren lange nicht mehr möglich und er selbst erkrankte sogar am Virus. Kein Wunder, dass sich der Künstler jetzt mehr auf sein Publikum konzentriert, als sich an den Mauerbau von vor 60 Jahren zu erinnern.