Schlagerstar Roland Kaiser stört es nicht, wenn das Publikum bei seinem Hit «Joana» sexuelle Ergänzungen vornimmt. «Es passiert ja bei vielen Songs, dass nachträglich Einschübe gemacht werden, sodass sie deutlich derber daherkommen. Jetzt kann man versuchen, dagegen vorzugehen oder Theater zu machen. Oder man sagt: „Komm, lass es laufen, das verändert die Welt nicht“», sagte der 70-Jährige dem Magazin «Playboy» im Interview. Er singe «Joana» ohne plumpe sexuelle Hinzudichtungen – und wenn die Leute sie hineinrufen, dann könne er gut damit leben, sagte Kaiser entspannt.
Laut dem Magazin trimmen Teile des Publikums seit Jahren den Song «Joana» gerne mit Einschüben wie «du geile Sau» auf Ballermann-Niveau. Verbotsforderungen hält Kaiser für falsch – ein Zensor disqualifiziere sich von selbst als Moralist, so der Sänger. «Ich habe über die Jahrzehnte immer versucht, in meiner Musik die Zweierbeziehung nicht nur als Spaziergang am Strand zu betrachten. Partnerschaften bestehen eben im Wesentlichen auch aus erotischen Komponenten. Und diese möchte ich auch zum Ausdruck bringen», sagte der 70-Jährige. Ihm sei jedoch immer wichtig gewesen, dass bei seinen Songs eine «gewisse Stilsicherheit gewahrt» bleibe. Das sei ihm in seinen Augen immer gelungen, sagte der Schlagerstar, der seit fast 50 Jahren auf der Bühne steht.
Mit seinem neuen Album «Perspektiven» hat es der Sänger nach 41 Jahren wieder auf Platz ein in den deutschen Album-Charts geschafft. Zuletzt stand er 1981 mit «Dich zu lieben» ganz oben.